Allgemeines

Infektionsinformation Zecken

Effektive Überträger von Krankheiten: Die Zecken


Die zu den Spinnentieren gehörenden Zecken sind als blutsaugende Ektoparasiten landlebender Wirbeltiere, einschließlich des Menschen und seiner Nutz- und Haustiere, vor allem deswegen von großer klinischer Bedeutung, weil sie als effektive Überträger (sog. Vektoren) einer Reihe von Krankheitserregern gelten.

"Ziehe die Zecke zeitnah und körpernah!"


Schutzmaßnahmen gegen Zecken


Hintergrund
Der Aufenthalt in Zeckenhabitaten lässt sich aufgrund des Kursbildes von Teilnehmerinnen und Teilnehmern und von Ausbilderinnen und Ausbildern des AZÜ nicht immer vermeiden, weshalb grundsätzlich Maßnahmen zur Abwehr von Zeckenstichen ergriffen werden müssen. Verantwortlich für die Umsetzung bist hierbei immer Du selbst.


Impfungen

  • FSME-Impfung


Verhaltensweisen

  • Nutze gebahnte Wege
  • Vermeide: Gebüsch, Unterholz, hohes Gras, Farnbestand und Wildwechsel
  • Vermeide Tierkontakt


Expositionsprophylaxe

  • Von Kopf bis Fuß: Trage zeckendichte, eng anliegende Kleidung
  • Besprühe nicht mit Kleidung bedeckte Hautstellen mit Zeckenschutzmittel
  • Das Zeckenschutzmittel sollte die Wirkstoffe Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin (auch als Picaridin oder Saltidin bezeichnet) enthalten
  • Trage das Schutzmittel nach 4 Stunden erneut auf


Nachsorge


Nach Kontakt mit niederer Vegetation den ganzen Körper mindestens einmal täglich sorgfältig nach Zecken abtasten und absuchen (besser: direkt nach der Aktivität). Dies nach Möglichkeit im Buddy-Prinzip und sowohl im Feld als auch zu Hause. Zusätzlich noch Kleidung und Unterwäsche ausschütteln und ebenfalls absuchen.


Eine Dusche kann dabei helfen, noch nicht in der Haut festsitzende Zecken zu entfernen, sie ersetzt jedoch nicht die Sichtkontrolle!


Die bevorzugten Areale für einen Zeckenstich sind bei Erwachsenen prinzipiell der Unter- und Oberkörper jeweils auf Vorder- und Rück-seite, bei Kindern zusätzlich noch verstärkt der Kopf. Zecken suchen bevorzugt weiche Hautbereiche auf.


Zeckenentfernung


Sollte es trotz aller Schutzmaßnahmen dennoch zu einem Zeckenstich gekommen sein, dann sollte die Zecke immer so schnell wie möglich entfernt werden.


Eine Reihe von Krankheitserregern (z. B. Lyme-Borreliose-Bakterien) wird nämlich nicht direkt beim Stechvorgang übertragen, sondern gelangt erst im Verlaufe des mehrere Tage andauernden Saugvorganges in den Wirt - je schneller die Zecke entfernt wird, umso geringer ist daher die Wahrscheinlichkeit, dass diese Krankheitserreger in den Wirt eindringen und sich dort vermehren können.


Hintergrund


Aufgrund der milden Wintertemperaturen der letzten Jahre beginnt die Zeckensaison tendenziell wesentlich früher und dauert zum Teil nun auch das ganze Jahr an:


  • Üblicherweise waren Zecken in Deutschland etwa von Anfang April bis Ende Oktober aktiv, seit einigen Jahren beginnt die Zeckensaison aber bereits im Januar und zieht sich bis in den nächsten Winter — dies droht auch in den kommenden Jahren (sog. Zeckenplage).


  • Die auch dieses Jahr wieder relativ früh einsetzende Zeckensaison ist kein vereinzeltes Phänomen, denn seit einigen Jahren ist aufgrund der steigenden Temperaturen in Deutschland zunehmend mit der sogenannten Winteraktivität von Zecken zu rechnen.


  • Die milden Winter der letzten Jahre haben den Effekt, dass mehr Zeckenjungtiere (sog. Larven und Nymphen) als üblich diese Jahreszeit überleben und daher die Gesamtzahl der Zecken im folgenden Frühjahr insgesamt höher ausfällt.


  • Eine weitere Ursache für die erhöhte Zeckendichte: 2022 war ein Buchen-Mastjahr - in der Folge konnten sich Nagetiere und Rehwild stark vermehren und so den Zecken als Wirte zur Verfügung stehen, was dann in der Folge die Gesamtzahl der Zecken stark erhöhte.


Bewertung


Durch die in den kommenden Jahren immer früher einsetzende Zeckensaison und die erhöhte Dichte an Zecken insgesamt steigt das Risiko, sich mit einem durch Zecken übertragenen Erreger zu infizierenTeilnehmerinnen und Teilnehmer, die Kurse im Gelände ausüben, gelten als stark exponierte Personen und haben daher ein erhöhtes Risiko, sich mit von Zecken übertragenen Erregern anzustecken.


Stellen Zecken eine Gefahr für den Menschen dar?


Definitiv ja! Ein Befall mit den blutsaugenden Spinnentieren selbst stellt zwar keine Bedrohung dar. Anders als Stechmücken in Afrika, Asien und Lateinamerika gelten in Mittel- und Osteuropa aber Zecken als die bedeutendsten Überträger von Infektionserregern auf den Menschen. Dazu zählen unter anderem die in Deutschland epidemiologisch relevanten Erreger der Frühsommer-Meningo-enzephalitis (FSME) sowie der Lyme-Borreliose, aber auch weitere Viren, Bakterien oder Protozoen, die Infektionskrankheiten beim Menschen auslösen können. Von diesen ist derzeit nur ei-ne einzige, nämlich die FSME, durch Impfung zu verhindern. Einige der von Zecken übertragenen Erkrankungen sind durch eine hohe Krankheitshäufigkeit und zum Teil auch hohe Sterblichkeit gekennzeichnet, weswegen sie in Deutschland gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) teilweise meldepflichtig sind.


Fazit:


Zeckenstiche sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, da eine Erkrankung beispielsweise an FSME oder Lyme-Borreliose langwierig, schmerzhaft und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein kann. Die Kenntnis von Zecken als Vektoren sowie der ihren Lebensraum bestimmenden Schlüsselfaktoren sind daher für die erfolgreiche Anwendung von Schutzmaßnahmen von großer Bedeutung. Ebenso sollten die Hausarztpraxen die durch Zecken übertragenen Erreger und deren ausgelöste Krankheitsbilder kennen, da diese zunehmend von klinischer Bedeutung sein werden. Zusätzlich begünstigen Globalisierung und Klimawandel die Einschleppung und Ausbreitung neuer Zeckenarten und damit potenziell auch neuer Infektionserreger in Europa. Um Teilnehmerinnen und Teilnehmer so effektiv zu schützen kommt daher einer konsequenten Anwendung verschiedener Schutzmaßnahmen eine große Bedeutung zu.


Mythen und Legenden über Zecken


„Die Zeckenschutzimpfung wirkt gegen alle durch Zecken übertragenen Krankheiten“.
Leider nein! Die sog. Zeckenschutzimpfung—oder genauer: FSME-Impfung—schützt nur gegen die durch das FSME-Virus verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Gegen alle anderen durch Zecken übertragenen Erreger schützt nur eine konsequente Expositionsprophylaxe.


„Die Zeckenschutzimpfung wirkt gegen alle durch Zecken übertragenen Krankheiten“.
Leider nein! Die sogenannte Zeckenschutzimpfung—oder genauer: FSME-Impfung—schützt nur gegen die durch das FSME-Virus verursachte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Gegen alle anderen durch Zecken übertragenen Erreger schützt nur eine konsequente Expositionsprophylaxe.

„Ich kann mich nur in ausgewiesenen Risikogebieten mit einer durch Zecken übertragenen Krankheit anstecken“.
Leider nein! Grundsätzlich können Zecken überall dort wo sie vorkommen auch Krankheitserreger übertragen. Die Risikogebietskarten zeigen nur die bestätigten FSME-Risikogebiete an.


„Ich kann mich nur in ausgewiesenen Risikogebieten mit einer durch Zecken übertragenen Krankheit anstecken“.
Leider nein! Grundsätzlich können Zecken überall dort wo sie vorkommen auch Krankheitserreger übertragen. Die Risikoge-bietskarten zeigen nur die bestätigten FSME-Risikogebiete an.


„Ich muss mich nur im Sommer vor Zecken schützen“.
Leider nein! Stimmen Temperatur und Feuchtigkeit, dann können Zecken sogar das ganze Jahr über aktiv sein.


„Zecken im Haus stellen eine besondere Gefahr dar“.

Jein! In geschlossenen Räumen ist die Luftfeuchtigkeit in aller Regel wesentlich niedriger als in der freien Natur, insbesondere in Bodennähe. Es besteht in Innenräumen daher akute Austrocknungsgefahr für die Zecken (Seite 4). Dennoch können erst vor Kurzem von bspw. Haustieren abgefallene Zecken noch aktiv sein, zum Teil sogar bis zu zehn Tage nach Einschleppen in die Wohnung.


„Zecken lassen sich leichter entfernen, wenn man sie mit Öl, Butter, Alkohol oder Klebstoff beträufelt“.

Nein! In der Haut sitzende Zecken, die mit Öl, Butter, Alkohol oder Klebstoff übergossen werden ersticken nicht sondern übertragen dann verstärkt Krankheitserreger. Stattdessen sollten die Zecken möglichst rasch entfernt werden.


„Zecken sind in erster Linie tagaktiv“.
Nein! Zecken sind vor allen Dingen nachtaktiv, da zu dieser Tageszeit, insbesondere im Sommer, niedrigere Temperatu-ren und eine höhere Luftfeuchtigkeit vorherrschen.


„Zecken riechen Schweiß und finden so ihren Wirt“.
Nicht ganz! Anders als bei blutsaugenden Insekten (z.B. Mücken oder Bremsen) spielt die im Körperschweiß enthaltene Buttersäure für die Wirtsfindung von Zecken nur eine untergeordnete Rolle - Zecken nutzen eine Reihe weiterer Sensoren zur Wirtsfindung.


„Der Mensch wird nur von den ausgewachsenen Zecken befallen“.
Nein! Menschen werden in erster Linie von den Nymphen befallen, nicht von den ausgewachsenen Zecken. Trotz ihrer geringeren Größe sind Zeckennymphen dennoch gute Überträger von Infektionskrankheiten, leider sind sie aber auch schwerer zu entdecken. Umso wichtiger ist das konsequente Absuchen nach einem Aufenthalt im Gelände.


„Eine FSME kann man nur im Frühsommer bekommen.“
Leider nein! Der Name dieser Infektionskrankheit (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME) täuscht, denn die Zeit des gehäuften Auftretens ist nicht der Frühsommer (also Ende Mai/Anfang Juni) sondern die Sommermonate Juni-September. Prinzipiell kann man sich in Deutschland aber ganzjährig mit dem FSME-Virus infizieren.


"Zecken können springen und fliegen.“
Nein! Zecken können von Natur aus weder fliegen, noch springen - Zecken laufen. Das als „fliegende Zecke“ bezeichnete Tier ist in Wahrheit ein Insekt, eine Hirschlausfliege. Aber: Zecken können sich elektrostatische Kräfte zu Nutze machen, um kurze Distanzen quasi fliegend zu überwinden.


„Zecken lassen sich von Bäumen auf ihre Opfer fallen.“
Nein! Zecken leben im Boden oder in Bodennähe und klettern in der Vegetation selten über 1,5 m Höhe hinaus. Sie lauern auf Gräsern, Büschen, losem Laub, Totholz und in der Krautschicht.


„Zecken überleben das Gefrierfach nicht.“
Leider doch! Je nach Größe und Art können Zecken bis zu 24 Stunden im Gefrierfach überleben.


„Regelmäßiger Verzehr von Knoblauch schützt vor Zecken.“
Leider nein! Zecken mögen den Geruch von Knoblauch zwar tatsächlich nicht, verlässlich schützt er aber nicht. Schutz vor Zeckenstichen bieten die zugelassenen Wirkstoffe, insbesondere Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin.


„Zecken können Meere überqueren.“
In gewisser Weise ja! Zecken sind zwar aufgrund ihrer Größe nicht selbst dazu in der Lage, sie können sich aber an Zugvögeln festhalten und so mit Hilfe des Wirtes große Distanzen überwinden.


„Zecken beißen.“
Nein! Zecken verfügen über stechend-saugende Mundwerkzeuge, sie können daher nicht beißen, sondern sie stechen.


„Nur weibliche Zecken stechen.“
Nein! Sowohl männliche als auch weibliche Zecken der meis-ten Arten stechen, um Blut zu saugen. Es ist auch so, dass in aller Regel alle Zeckenstadien (also Larve, Nymphe und Adulttier) stechen und Blut saugen.


„Hundezecken stechen nur Hunde und Igelzecken stechen nur Igel.“
Leider nein! Die meisten Zeckenarten sind bei der Wahl ihres Wirtes im Zweifel nicht besonders wählerisch und stechen jedes beliebige landlebende Wirbeltier, also Säugetiere wie den Menschen oder Reptilien und auch Vögel.


„Den Stich einer Zecke kann man spüren.“
In der Regel nein! Die meisten Zeckenstiche kann man nicht spüren, da die Zecken das Gewebe um die Einstichstelle herum betäuben.


„Zecken übertragen HIV.“
Nein! Das die potenziell tödliche Krankheit AIDS auslösende HI-Virus (HIV) wird nicht durch Zecken (und auch nicht durch Mücken und Bremsen) übertragen. HI-Viren können sich im Darm einer Zecke nicht vermehren und dort auch nicht überleben, sie benötigen dafür menschliche Zellen.


„Eine Dusche ersetzt das Absuchen nach Zecken.“
Leider nein! Noch auf dem Körper umherlaufende Zecken können bei einer Dusche zwar abgewaschen werden - hat die Zecke aber bereits zugestochen, dann ist das Duschen nicht ausreichend, um sie zu entfernen. Nach einem Aufenthalt in Zeckenhabitaten muss daher der Körper sorgfältig nach bereits festsitzenden Zecken abgesucht werden.


„Bestimmte Menschen werden bevorzugt von Zecken befallen.“
Jein! Das menschliche Verhalten ist von weitaus größerer Bedeutung für einen Befall mit Zecken: Insbesondere verstärkter Kontakt mit niederer Vegetation (z.B. Kursdurchführung Überleben, Land!) erhöht das Risiko, einer Zecke zu begegnen und von ihr befallen zu werden.


„Jede Zecke überträgt Krankheitserreger.“
Nein! Um einen Krankheitserreger übertragen zu können muss eine Zecke diesen Erreger zunächst einmal in sich tragen. Die Durchseuchung von Zecken mit spezifischen Krankheitserregern (z.B. FSME-Viren) variiert regional stark und hängt von vielen Faktoren ab.


„Zecken können schwimmen.“
Nein! Zecken können nicht schwimmen und verenden über kurz oder lang im Wasser. Es gibt nur sehr wenige Spinnentiere, die an ein Leben im Wasser angepasst sind.



"Merke: Zeckenhabitate können sehr kleinteilig und lokal stark begrenzt sein!"


Lebenweise


Alle der etwa 900 beschriebenen Zeckenarten sind blutsaugende Ektoparasiten von landlebenden Wirbeltieren, also von Vögeln, Amphi-bien, Reptilien und Säugetieren. Die weltweit häufiger vorkommenden und für die Übertragung von Infektionskrankheiten relevanteren Schildzecken durchlaufen nach dem Schlupf aus dem Ei üblicherweise drei Entwicklungs-stadien, die durch zwei Häutungsprozesse voneinander getrennt sind. Das erste Stadium nach dem Schlupf ist die Larve (sechs Beine), darauf folgt nach einer Häutung die Nymphe (acht Beine, keine Geschlechtsöffnung) und dann nach einer weite-ren Häutung das erwachsene, geschlechtsrei-fe Tier (acht Beine, mit Geschlechtsöffnung).


Viele Schildzeckenarten sind dreiwirtig, ihre drei Stadien saugen also an drei unterschiedlichen Wirten (z. B. Larve: Maus oder Igel, Nym-phe: Reh oder Fuchs, Adulttier: Rothirsch oder Wildschwein). Bei vielen Schildzeckenarten benötigen beide Geschlechter (Männchen und Weibchen) zwingend eine Blutmahlzeit für ihre Weiterentwicklung.


Bei den Lederzecken kann es bis zu acht Nymphenstadien geben. Außerdem saugen Lederzecken mehrmals Blut, allerdings ohne sich zu häuten. Sie sind sogenannte Nesthocker, bleiben also in Wirtsnähe ohne aber permanent auf diesem zu sitzen. Lederzecken sind vor allem bei Vögeln zu finden.


Wirtssuche


Die meisten Schildzecken sind Wegelagerer, d. h. sie sind in Lauerstellung (z.B. auf Grashalmen oder Strauchzweigen) und greifen dann zu, wenn ein geeigneter Wirt vorbeikommt.


Die Zecke streckt dabei das vordere Beinpaar aus und krallt sich instinktiv fest, wenn die richtigen Wirtsreize (z. B. Vibrationen, CO2, Wärme, Körpergeruch) erkannt werden. Eventuell bewegt sich die Zecke dabei noch etwas näher zu der Reizquelle hin.


Die Zecke läuft danach
bis zu 12 Stunden auf dem Wirt umher, um nach einer geeigneten Einstichstelle zu suchen. Dabei sucht die Zecke die Stichstelle nach Hauttemperatur (nicht zu hoch!) und lokaler Luftfeuchtigkeit (möglichst hoch!) aus. Beliebt sind bei Zecken daher beim Menschen weiche, gut durchblutete Areale wie die Kniebeugen oder Achselhöhlen sowie der Bauchnabel, Leisten, Haaransatz und Ohren sowie die Genitalregion. Bei Haus-, Nutz- und Wildtieren findet man Zecken auch häufig an der Bauchseite, an den Ohren sowie in der Analregion.


Der Stechvorgang an sich dauert rund 10-15 Minuten, der Saugvorgang dann aber bis zu mehreren Tagen. Der durch das Saugen verur-sachte Blutverlust ist beim Menschen zu vernachlässigen, von medizinischer Bedeutung hingegen können übertragene Erreger sein.


Lebensraum


Zecken kommen quasi weltweit vor. Die Eiablage von Zeckenweibchen erfolgt in der Regel in die Erde, weshalb die aus den Eiern schlüp-fenden Zeckenlarven meist in direkter Bodennähe anzutreffen sind. Nymphen und Adulttiere halten sich dann aber bevorzugt in der bo-dennahen Vegetation sowie zur Wirtsfindung in einer Höhe von 10-150 cm auf, zum Beispiel auf Gräsern, in Büschen und auf Totholz.


Schlüsselfaktoren für den Lebensraum der Zecken sind dabei die relative Luftfeuchtigkeit (möglichst hoch!) und Temperatur (nicht zu hoch!). Weitere wichtige Faktoren sind der Vegetationstyp (z. B. Wald, Wiese) sowie die Wirtsdichte, also die Anzahl potenzieller Wirte (z. B. Mäuse, Igel, Rehe).


Besonders viele Zecken sind daher üblicherweise auf den bevorzugten Pfaden sowie den Ruhe- und Schlafplätzen von Wildtieren anzu-treffen, also an Waldrändern (Laub- und Mischwälder werden bevorzugt), in Gärten, auf Wiesen mit hohen Gräsern, an Wegrändern, auf Lichtungen, sowie entlang von Bächen. Zecken wurden aber auch schon in großer Menge in Stadtparks gefunden.


Merke: Zeckenhabitate können sehr kleinteilig und lokal stark begrenzt sein!